KulturReise

Urlaub machen wie die Römer

Die Römer wussten, was gut ist: In der Architektur, der Kunst, der Literatur und nicht zuletzt in der Küche setzen sie bis heute Maßstäbe. Kein Wunder, immerhin waren sie in ihrer ursprünglichen Heimat, dem heutigen Italien, von der Schönheit der Natur umgeben. In unserem Urlaubs-Special widmen wir uns einigen Reiseorten, die auch den Römer prächtig gefallen hätten – die liegen teilweise sogar vor unserer Haustür.

Franken liegt am Rande des ehemaligen Römischen Reiches, das sich zum Zeitpunkt seiner größten Ausdehnung über drei Kontinente erstreckte: vom Schwarzen Meer über Gallien bis nach Großbritannien. Als Kulturliebhaber wären die alten Römer
begeistert vom alten Kastell und den steinernen Wachtürmen, die noch heute vom einstigen Imperium zeugen. Der römische Limes, also der alte Grenzweg, ist in Franken überall präsent: Zahlreiche Kastell-Überreste zeugen von seinem Ausmaß und viele Museen informieren über das historische Denkmal.

Unesco-Weltkulturerbe: Römische Spuren in Franken

Eine neue Attraktion gibt es seit Kurzem im Römerpark Ruffenhofen: das Limeseum. Das ungewöhnliche Museum lädt dazu ein, mehr über das Leben der Römer innerhalb des Reiterkastells zu erfahren. Auch der gesamte römische Limes und sein Verlauf finden Beachtung. Das Museum ist wie eine Schnecke aufgebaut, deren Ende an einem Panoramafenster mündet, das einen beeindruckenden Ausblick auf den Hesselberg und das Gelände des Kastells Ruffenhofen, in dem früher die römischen Soldaten stationiert waren, offenbart. Inmitten dieser extravaganten Architektur kann man beispielsweise anhand des Reitersoldaten December herausfinden, wie das Leben vor 1800 Jahren war. Darüber hinaus erfahren Besucher dank verschiedener Modelle, Hör- und Aktivstationen mit all ihren Sinnen mehr über das Leben der Handwerker und Händler, die neben dem Kastell wohnten und arbeiteten sowie über den Römischen Limes. Nicht versäumen sollte man auch die Besichtigung des Archäologischen Parks, dessen Grundlage das Kastell und die dazugehörige Zivilsiedlung sind – beides Unesco-Weltkulturerbe.

Historische Städte im Romantischen Franken

Doch nicht nur der Römische Limes und der Römerpark Ruffenhofen erzählen eine spannende Geschichte. Auch die hübschen, historischen Städte sind eine Reise wert. Überall laden Sehenswürdigkeiten zu einem kulturellen Streifzug ein – beispielsweise durch Rothenburg ob der Tauber, dessen Stadtbild geprägt ist von schmucken Fachwerkfassaden, Türmen und Toren. Noch heute lassen Erker und Häuserfronten erahnen, wie das Leben vor langer Zeit hier war. Machen Sie es wie die Römer und lassen Sie es sich bei einer Verschnaufpause mit fränkischen Delikatessen gut gehen, während im Hintergrund die Brunnen fröhlich plätschern.

Sehenswert ist ebenfalls die 30 Kilometer entfernte Stadt Ansbach, deren schöne Gebäude im Rokoko- und Barockstil errichtet sind. Besonders imposant ist dabei die markgräfliche Residenz mit ihrem Deckenfresko im Festsaal und den 27 Prunkräumen. Kulturelle Highlights hingegen finden Besucher in der ehemaligen freien Reichsstadt Feuchtwangen, wo jährlich die Kreuzgangfestspiele ausgetragen werden, in deren Rahmen Klassiker der Weltliteratur Kultur- und Theaterfreunde verzaubern.

Mit dem Rad durch Venezien

Zwar war das Fahrrad damals noch nicht erfunden, die Römer waren aber ein ziemlich aktives Volk. Reisen und ausgiebige Wanderungen gehörten dazu. Bei einer Radreise können Sie die große landschaftliche, kulturelle und historische Vielfalt der Heimat der Römer entdecken. Venezien wurde bereits im 3. Jahrhundert vor Christus erobert. Viele Städte entstanden in dieser Zeit.

Eine der beliebtesten Velociped-Radtouren durch Bella Italia startet und endet in Venedig und führt innerhalb von acht Tagen gleich durch drei Länder – Italien, Slowenien und Kroatien. Start ist am Markusdom in Venedig, von wo aus es an mehreren Badeorten vorbei bis ins ruhige Hinterland geht. Danach führt die Route in das für seine interessanten Ausgrabungen berühmte Aquileia und von dort aus weiter nach Triest im Osten Italiens. Auf einer wunderschönen, zum Radweg umgebauten Bahntrasse durchstreift man dann Slowenien, ehe die Route an der Küste Kroatiens entlang führt. Den krönenden Abschluss der Radwoche bildet dann die Rückfahrt nach Venedig per Schiff.

Radreise nach Venedig: Auch für ungeübte Radler

Zauberhaftes Venedig: Die Stadt ist mit ihren Lagunen und Kanälen eine der ungewöhnlichsten Orte Europas.
djd/Velociped

Die Tagesetappen haben eine Länge von etwa 30 bis 60 Kilometern. Bei den geführten Radreisen ist imer ein Radbegleiter bei der Gruppe, der den Urlaubern nicht nur den Weg weist, sondern ihnen auch Sehenswürdigkeiten erklärt und auf ihre individuellen Fragen und Urlaubswünsche eingehen kann. Im Preis inklusive sind sieben Übernachtungen mit Frühstück und Abendessen in ausgewählten Mittelklassehotels sowie ein Gepäckservice, bei dem das Reisegepäck von einem Etappenziel zum nächsten transportiert wird. Dies hat übrigens noch einen weiteren Vorteil: Sollte man einmal einen müden Tag erwischen, kann man bequem einen Teil des Weges im Bus mitfahren.

Hall Wattens – Hannibal lässt grüßen

Auch in den Alpen findet man römisches Flair. So führt mitten durch die Wanderregion Hall-Wattens die alte Römerstraße.  Zum Schutze der Stadt und zur Überwachung der alten Römerstraße wurde die imposante Burg Hasegg errichtet. Urlauber können sich in Hall-Wattens außerdem auf Hannibals Spuren machen: Die Tiroler Alpen sind allgegenwärtig. Ein besonderer Anziehungspunkt ist etwa der Zirbenweg, der hoch über dem Inntal verläuft. Die alpine Entdeckungsreise zwischen den Bergmassiven Glungezer und Patscherkofel führt durch einen der größten und ältesten Zirbenbestände Europas. Die leicht begehbare Höhenpromenade verläuft auf 2.000 Metern Seehöhe und ist mit einer Länge von rund sieben Kilometern und ihren ebenen Wegen auch für Ungeübte und Kinder leicht zu schaffen. Die Landschaft macht diese Entdeckungsreise unvergesslich. Gestartet werden kann die Tour unter anderem ab der Gemeinde Tulfes nach der Fahrt mit dem Glungezer-Sessellift.

Auf Entdeckungsreise in der Welt der Kristalle

Die römischen Damen waren für ihren Hang zum Luxus bekannt. Ihre helle Freude hätten die Römerinnen an den Swarovski Kristallwelten gehabt. Seit dem letzten Umbau im Jahr 2007 verfügen die Kristallwelten über 14 „Wunderkammern“ – Kristalldom und -wald inklusive. Neben der laufenden Präsentation gibt es häufig Sonderveranstaltungen, etwa Konzerte oder Kunstausstellungen. (djd)