Der Maklerberuf einmal unter die Lupe genommen

Dickes Auto, dickes Konto, dick im Geschäft? Der Beruf des Immobilienmaklers ist für viele ein Traumberuf. Ständig unterwegs in den schönsten Häusern und Villen der Region, locker mit Interessenten beim Besichtigungstermin sprechen, ein bisschen Büroarbeit und bei erfolgtem Verkauf eine satte Provision einstreichen:  Das klingt nach viel Prestige, wenig Stress und schnell verdientem Geld.

Doch ist das Leben eines Immobilienmaklers tatsächlich dieser Traumjob, wie er von vielen als solcher angesehen wird? Wir haben das Klischee des Traumberufs Immobilienmakler einmal ein wenig unter die Lupe genommen.

Immobilienmakler ist kein geschützter Beruf

Ja, es stimmt, wer den Beruf des Maklers ausüben möchte, braucht keine großen Kenntnisse und keine besondere Ausbildung vorzuweisen. Der Beruf des Maklers ist kein geschützter Beruf. Jeder, der volljährig ist, keine Eintragungen in ein Schuldenregister hat und ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis hat kann bei der zuständigen Gemeinde einen entsprechenden Antrag auf die behördliche Genehmigung der Ausübung des Maklerberufs stellen.

Aktuelles Marktwissen zur Region gefragt

Jedoch: Der Job erfordert eine Menge Fachwissen rund um Immobilien: zum einen muss ein Makler einen detaillierten Überblick über aktuelle Preise von Immobilien und den gesamten Immobilienmarkt einer Region haben. Ganzgleich, ob ein Immobilienmakler für Augsburg, München, Berlin, Karlsruhe oder Leipzig: Der Makler muss die Zahlen im Kopf haben, die in seiner Region für bestimmte Immobilien grundsätzlich im Schnitt gezahlt werden. Das hilft ihm bei der Preisverhandlung mit Interessenten und verhindert, dass er eine Immobilie zu einem völlig unangemessenen Preis anbietet.

Makler braucht gute Kenntnisse zur Baupraxis

Darüber hinaus muss der Makler auch über allgemeine Kenntnisse zu baulichen Aspekten von Immobilien verfügen. Er muss im Rahmen eines Hausverkaufs den individuellen Wert einer Immobilie schätzen können, um das Objekt dann im Kundenauftrag zu einem marktgerechten Preis an den Mann bringen zu können. Dazu muss er vorhandene Baumängel erkennen können, Schäden an der Bausubstanz, an Fenstern, Türen oder dem Dach ausmachen können. Idealerweise verfügt der Makler deswegen auch über eine Ausbildung zum Immobiliensachverständigen.

Kenntnisse zu Vertrags-, Miet- und Immobilienrecht

Auch in Sachen Recht muss der Makler bewandert sein. So gilt es den Verkäufer einer Immobilie auch bei der Ausgestaltung des Kaufvertrags optimal beraten zu können. Hier ist Wissen rund ums Vertragsrecht gefragt. Auch beim Verkauf von vermieteten Objekten muss der Makler Bescheid wissen, wie es sich mit dem Mietrecht verhält und nun ein neuer Eigentümer für den Mieter zuständig ist. Und grundsätzlich sind natürlich auch detailliertere Kenntnisse rund ums Immobilienrecht ganz allgemein nötig.

Zeitintensiver Beruf mit vielschichtigem Aufgabenspektrum

Der Beruf des Maklers ist in der Regel auch sehr zeitintensiv. Wer sich als Makler selbständig macht, der kann sich von einem normalen „9 to 5“ Job schon einmal so gut wie versabschieden. Kundentermine, längere Autofahrten, Besichtigungstermine, Verkaufsgespräche vorbereiten, Exposés zu den Objekten zu erstellen und die gesamte Vermarktung von einem Objekt auf den Weg zu bringen kosten viel Zeit und Mühe.   Auch wer als Immobilienmakler  in einem Maklerbüro arbeitet, also als Angestellter den Beruf ausübt, hat in der Regel immer sehr viel auf dem Schreibtisch liegen, was abgearbeitet werden muss und natürlich auch einiges an Kundenterminen wahrzunehmen, die viel Zeit in Anspruch nehmen.

Soziale Kompetenz ist gefragt

Der  häufige kundenkontakt im Rahmen von Besichtigungen und Verkaufsgesprächen setzt beim Makler auch eine hohe Sozialkompetenz voraus. Der Makler muss gern mit Menschen umgehen wollen, muss auch mit ihnen umgehen können, um dann auch überzeugend aufzutreten und letztlich auch einen Kauf oder Verkauf erfolgreich abzuwickeln.

Fazit:

Summa summarum ist der Beruf des Maklers – vorausgesetzt der Makler möchte den Beruf auch erfolgreich
ausüben – ein sehr anspruchsvoller Beruf, der ein sehr vielschichtiges Tätigkeitsfeld beansprucht und damit dem Makler auch viel Wissen und Zeit abverlangt. Um das Know-how auf einem ständig aktuellen Level zu halten, sollten auch regelmäßige Weiterbildungen besucht werden. Der Beruf an sich verspricht zwar hohe Einnahmen, aber diese stehen oft langwierigen Verhandlungen mit Interessenten und einer anspruchsvollen Vermarktung gegenüber.