Wie unterscheidet sich Spezialitätenkaffee von Supermarktkaffee?

Der Eine setzt auf klassischen Filterkaffee, andere auf Pad- oder Kapselmaschinen, wieder andere auf Kaffee-Vollautomaten. Doch unabhängig von der bevorzugten Zubereitungsart, die meisten nutzen klassischen Supermarktkaffee – also Industriekaffee, der in jedem gewöhnlichen Supermarkt oder Discounter erhältlich ist.

Zwar spielt die große Markenvielfalt dem Verbraucher hier eine große Auswahl vor, dennoch handelt es sich bei gewöhnlichem Kaffee (was viele nicht wissen), um mehr oder weniger dasselbe. Warum ist das so und was unterscheidet Supermarktkaffee von echtem Spezialitätenkaffee?

Supermarktkaffee – Maximale Effizienz steht im Vordergrund

Supermarktkaffees bestehen in den allermeisten Fällen aus Mischungen verschiedener Rohkaffees, sogenannten Blends. Im Rohkaffee, also dem ungemahlenen Kaffee, werden also verschiedenen Sorten gemischt. In diesen Blends lassen sich viele Bohnen mit Beschädigungen oder auch Bruchstücke finden, ein Auswahlprozess findet hier kaum statt. Beim Röstprozess steht ebenfalls maximale Effizienz im Vordergrund, in der Regel dauert dieser nur rund 3 Minuten bei hohen Temperaturen, wodurch sich das volle Aroma überhaupt nicht entfalten kann.

Darüber hinaus werden die gerösteten Bohnen nicht selten nach dem Prozess mit Wasser bespritzt, um sie schnell abkühlen zu lassen. Dadurch wiederum nehmen die Bohnen Wasser auf, gewinnen an Gewicht und werden noch einmal profitabler für die Hersteller.

Spezialitätenkaffee – Die Qualität macht das Produkt

Schon bei den Bohnen von Spezialitätenkaffee findet ein sorgfältiger Auswahlprozess statt, die Röstung erfolgt bei niedrigeren Temperaturen und über einen längeren Zeitraum. Der eigentliche Begriff Spezialitätenkaffee wird erst seit einer recht kurzen Zeit verwendet und basiert auf der 1974 eingeführten Bewertungsskala von 0 bis 100. Die Qualität wird dabei von professionellen Kaffee-Experten bewertet, ähnlich wie Sommeliers bei der Verkostung von Wein. Alle Kaffees, die eine Punktzahl bis zu 80 Prozent erreichen, sind Supermarktkaffees. Das bedeutet, nur 20 Prozent aller Kaffees können somit als Spezialitätenkaffee bezeichnet werden.

Die Unterschiede im Geschmacksprofil und den Geschmacksnuancen von Spezialitätenkaffee sind nicht nur für absoluten Kaffee-Profis erkennbar. Die meisten Personen, die noch nie Spezialitätenkaffee probiert haben, können sich schlecht vorstellen, wie anders dieser im Vergleich zu herkömmlichen Industriekaffee schmeckt. Gehobene Qualität spiegelt sich selbstverständlich auch im Preis wider, aber bestimmte Kaffeehändler, beispielsweise der Onlineshop 60beans.com, bieten verschiedene Probiersets an, mit denen man sich einen Eindruck von der außergewöhnlichen Qualität verschaffen kann.

Fazit

Unabhängig von Kaffee im Speziellen, sollte man bei Lebensmitteln und Konsumgütern immer im Hinterkopf behalten, dass irgendjemand für günstige Preise bezahlen muss, denn kein Unternehmen verzichtet freiwillig auf Umsatz. Lebensmittel und Konsumgüter wie Kaffee müssen angebaut, geerntet, sortiert, transportiert, gelagert und an den Verkaufsstellen platziert werden. Bis der Endkunde das jeweilige Produkt kaufen kann, sind also eine ganze Reihe von Beteiligten involviert.

Supermarktkaffee ist nicht per se schlechter Kaffee, dennoch ist die Qualität nicht ansatzweise mit Spezialitätenkaffee zu vergleichen. Wer gehobene Qualität bevorzugt, sollte sich zumindest mal einen Eindruck von den außergewöhnlichen Nuancen eines echten Spezialitätenkaffees machen.