Ergonomie am Arbeitsplatz beugt Krankheiten vor

Die psychischen und körperlichen Belastungen moderner Büroarbeit steigen konstant und es kommt immer häufiger zu stressbedingten Krankheiten. Geistige und körperliche Gesundheit korrespondieren miteinander. Schon die alten Römer wussten: „Mens sane in corpore sane.“ (Gesunder Geist in gesunden Körper).

Betriebliche Gesundheitsvorsorge ist zwar Aufgabe des Arbeitgebers, doch auch der Arbeitnehmer kann viel für bessere Bedingungen am Arbeitsplatz tun. Ein ergonomisch gestaltetes Büro ist genau auf die gesundheitlichen Bedürfnisse des Mitarbeiters ausgerichtet und wirkt gesundheitsfördernd. Auch bauliche Maßnahmen gehören dazu, beispielsweise das Schaffen von Ruhe durch Umstellung eines Großraumbüros auf Arbeitsräume für Kleingruppen oder Einzelbüros. Gesunde Bürostühle sind ebenso wichtig wie optimale Lichtverhältnisse und ein niedriger Geräuschpegel. Ein erheblicher Stressfaktor im Berufsleben ist Zeitdruck. Wenn Projekte permanent „vorgestern“ fertig sein müssen, setzt das Mitarbeiter stark unter Druck. Ebenso schädlich ist die Sorge, möglicherweise einen Fehler zu begehen. Doch mit steigendem Tempo erhöht sich auch die Fehlerwahrscheinlichkeit, da Mitarbeiter unkonzentrierter sind. Zu den seelischen Faktoren zählt das Betriebsklima. Mit ihm steht und fällt die Leistung des Mitarbeiters. Je offener und wertschätzender die Kommunikation, je kollegialer das Miteinander, desto besser auch die Prävention vor Stress. Chefs tun also gut daran, Konkurrenzdenken anzugehen und den Abbau von Barrieren zu fördern.

Der Rücken – die Schwachstelle von sitzenden Arbeitnehmern

Die meisten Büroarbeiter nehmen im Laufe des Tages eine verkrampfte Haltung ein. Regelmäßige Lockerungsübungen sind wichtig, um Verspannungen vorzubeugen, denn die wirken sich auf die Konzentrationsfähigkeit aus und führen zu Fehlhaltungen. Sie beugen damit langfristig Wirbelsäulenschäden vor. Idealerweise treiben Sie zweimal pro Woche wenigstens 20 Minuten Sport. Leichter Ausdauertraining und Muskelaufbau sollten jeweils 50 % ausmachen. Arbeitgeber unterstützen ihre Mitarbeiter, indem sie auch am Arbeitsplatz Sportangebote machen. So können sie erhebliche Folgekosten durch Krankheit vermeiden.

Psychischer Stress – einer der häufigsten Gründe für Krankschreibungen

Wer psychisch erschöpft ist, fühlt sich müde und ausgebrannt. Er ist weniger leistungsfähig als ein seelisch gesunder Mensch. Die Angst, die Arbeit nicht mehr bewältigen zu können, nimmt überhand. Auch eintönige Arbeit gehört zu den großen betrieblichen Belastungen. Monotone Arbeit erfordert meist viel Aufmerksamkeit, wie ein gestresster Mitarbeiter selten aufbringen kann. Die Fehlerquote steigt an und zum ursprünglichen Stress gesellen sich weitere Ängste. Der Arbeitnehmer sitzt in der Stressfalle. Schon der Gang ins Büro wird zur Strapaze.

Psychischen Stress – das sind die Warnsignale

Stress ist nicht automatisch negativ, ein gewisses Maß ist sogar gesund, denn Stress und treibt uns an. Doch wird das individuelle Stressniveau permanent überzogen, werden wir krank. Seelischer Stress hat auch körperliche Folgen. Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach und Herzfrequenz und Blutdruck steigen an. Menschen mit Stresssymptomen sind gereizt und neigen stärker zu Aggressivität als ausgeglichene Personen. Ist die Psyche dauerhaft in Mitleidenschaft gezogen, kommt es zu einem chronischen Leistungsabfall, gleichzeitig steigt die Suchtgefahr. Viele Stresspatienten sind gefährdet, an Depression zu erkranken. Achten Sie auf Stresssymptome und sorgen Sie früh genug für Ausgleich.

Wie kommen Sie aus der Stressfalle heraus?

Auch Arbeitnehmer können selbst viel für ihre Work-Life-Balance tun. Zur Gesundheit am Arbeitsplatz gehören regelmäßige Pausen, Sportangebote und gesunde Mahlzeiten. Machen Sie in der Mittagspause einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft. Das befreit den Kopf und versorgt den ganzen Körper mit Sauerstoff. Verzichten Sie auf belastende Nahrungsmittel mit viel Fett. Kochen Sie stattdessen gesunde Gemüsemahlzeiten vor und nehmen Sie diese zur Arbeit mit. Hier finden Sie Vorschläge, wie gesunde Mahlzeiten fürs Büro und Zuhause aussehen können. Wer einen stabilen Freundeskreis hat, ist weniger stressanfällig. Auch das ist ein Grund, sich einem Sportverein anzuschließen. Hier lernt man am schnellsten neue Menschen kennen.

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