Finanzen

Software für die Steuerklärung – sinnvolle Hilfe oder Geldverschwendung?

Die wenigsten Menschen beschäftigen sich gerne mit einer Steuererklärung. Dabei zahlt sich ein möglichst umfangreiches Wissen über Steuern und damit verbundene Einsparmöglichkeiten aus, für Angestellte und Selbstständige. Wer keine Lust hat, sich selbst mit der Thematik auseinanderzusetzen, hat die Möglichkeit, einen Steuerberater zu beauftragen. Einer Umfrage der Vereinigten Lohnsteuerhilfe (VLH) zufolge machen dies 40 Prozent der Befragten.

Allerdings kostet ein Steuerberater Geld. Das ist wohl der entscheidende Grund dafür, warum immerhin 26 Prozent der befragten abhängig Beschäftigten darauf verzichten. Stattdessen greifen 18 Prozent auf eine Steuersoftware zurück. Entsprechende Programme gibt es mittlerweile in größerer Auswahl. Sie werben damit, auch für Laien gut verständlich zu sein und letztendlich bares Geld zu bringen, und das nicht zu knapp. Doch wie vielversprechend ist es tatsächlich, bei der Steuererklärung auf eine Software zurückzugreifen? Der folgende Artikel beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema.

Steuersoftware – leichte Bedienung

Kaum jemand möchte seine Steuern mit einem Programm machen, das sich durch eine umständliche Bedienung auszeichnet. Möglichst schnell und einfach ans Ziel, so stellen sich die meisten Menschen die ideale Steuersoftware vor. Tatsächlich kommen aktuelle Tests wie der der Zeitschrift „Chip“ zu dem Ergebnis, dass viele einschlägige Programme mit einer leicht nachvollziehbaren und übersichtlichen Bedienung glänzen. Allerdings bestehen in dieser Hinsicht teils beträchtliche Unterschiede, je nachdem welche Anforderungen an die Software gestellt werden.

Grob lässt sich Steuersoftware in zwei Klassen einteilen:

  • Programme für simple Steuererklärungen (vor allem reguläre Arbeitnehmer, Rentner etc.)
  • Software für anspruchsvolle Fälle und mit einem größeren Funktionsumfang (lohnt sich oft für Selbstständige)

Gute Programme aus der ersten Gruppe machen es den Nutzern leicht, indem sie das Angebot eher schlank halten und Bediener nicht durch Punkte verwirren, die für sie nicht relevant sind. Das spart Zeit. Wer dagegen ein Programm möchte, das auch für schwierige Fälle geeignet ist und möglichst viele Zusatzfunktionen mitbringt, der muss in der Regel mehr Zeit beim Erstellen der Steuererklärung veranschlagen und sich im Vorhinein gründlich „einlesen“. Im Zweifelsfall zahlt sich dies jedoch aus.

Wichtige Kriterien bei der Bedienung von Steuersoftware sind zum Beispiel:

  • eine möglichst komfortable Verwaltung (eingescannter) Belege
  • eine stringente Nutzerführung (roter Faden)
  • schlüssige Hinweise auf relevante Einsparmöglichkeiten
  • einfache Übernahme und Übermittlung von Daten

Grundsätzlich sind auch umfangreiche Steuerverwaltungsprogramme um eine möglichst einfache Bedienung bemüht. Durch das Lesen von Tests bzw. Vergleichen lässt sich vor dem Kauf ein erster Eindruck gewinnen. Zusätzlich stehen kostenlos erhältliche Demo-Versionen im Internet zur Verfügung.

Funktionen

Wie bereits oben angesprochen, kann der Funktionsumfang von Steuersoftware sehr unterschiedlich ausfallen. Nicht in jedem Fall ist größer gleich besser. Wer als „normaler“ Angestellter seine Steuererklärung selbst anfertigen möchte, der kommt mit weniger aus. Selbstständige profitieren oft von mehr.

Zentrale Funktionen von Steuersoftware sind die folgenden:

  • Ermittlung aller relevanter Daten und Informationen für die Steuererklärung
  • Online-Ausfüllen der betreffenden Erklärung, die dann ans Finanzamt übermittelt wird.
  • Hinweise auf möglichst alle relevanten Einsparmöglichkeiten
  • Möglichkeit, Belege praktisch digital zu verwalten

Diese Funktionen gehören in der Regel zur Standardausstattung moderner Steuersoftware. Darüber hinaus bringen viele Programme aber noch eine ganze Reihe von Extras mit. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Elektronisches Fahrtenbuch für die Abrechnung von Dienstreisen
  • Zusatzfunktionen für die Umsatz- bzw. Gewerbesteuer
  • Ratgeber bzw. Hilfefunktionen in Form von Videos und Interviews
  • Möglichkeiten, das Programm mobil auf dem Tablet zu nutzen

Vor allem Selbstständige sollten sich vorher genau überlegen, welche Zusatzfunktionen in ihrem Fall hilfreich sein können. Schließlich sparen diese unter Umständen erheblich Zeit und Geld. Wer sicher ist, dass er mit weniger auskommt, kann sich dagegen getrost für eine schlanke Version entscheiden. Diese hat im Regelfall zwei Vorteile für ihn:

  • Sie ist meist billiger und
  • lässt sich leichter bedienen

Wichtig: Steuersoftware ist nur dann hilfreich, wenn es sich um ein aktuelles Programm handelt. Denn die zugrundeliegenden Regelungen ändern sich oftmals von Jahr zu Jahr. Deshalb ist es in diesem Fall sinnvoll, nicht auf Nachhaltigkeit zu setzen und jedes Jahr eine neue Version zu kaufen. Wer bei einem Programm bleibt, profitiert in der Regel davon, dass er grundlegende persönliche Dateien einfach aus der Vorgängerversion übernehmen kann.

Vorteile

Qualitativ hochwertige moderne Steuersoftware ist umfangreich, leicht zu bedienen und trotzdem meist nicht teuer. Einfach Programme sind schon für etwa 15 Euro erhältlich, wer höhere Anforderungen stellt, zahlt nur ungefähr das Doppelte.

Dabei bringt entsprechende Software mehrere Vorteile mit sich:

  • Sie ist billiger als ein Steuerberater.
  • Sie hilft dabei, Fehler beim Ausfüllen zu vermeiden.
  • Sie kann dazu beitragen, viel Geld zu sparen.

Alles in allem ist moderne Steuersoftware also durchaus einen Versuch wert. Dies gilt umso mehr, da sich die betreffenden Programme ständig weiterentwickeln. Einschränkend lässt sich festhalten: Wer wirklich gar keine Lust hat, sich mit seiner Steuererklärung zu beschäftigen, der geht immer noch am besten zum Steuerberater. Denn selbst bei sehr einfach zu bedienenden Programmen ist es unerlässlich, etwas Zeit zu opfern, um sich mit der Thematik „Steuern“ zu beschäftigen. Wer dies allerdings schon ein oder zwei Mal gemacht hat, der braucht bei jedem weiteren Mal weniger Zeit dafür. Steuern sparen mit Smartsteuer oder ähnlicher Software ist also bei weitem keine Illusion. Zumal diese Software von Smartsteuer Steuertipps für Arbeitnehmer, Vermieter, Anleger, Familien und Selbstständige bietet.

Durch Steuersoftware lässt sich der Zeitaufwand für die Steuererklärung mitunter erheblich senken. Trotzdem ist eine gewisse Einarbeitung nötig, um alles komplett bearbeiten zu können.

Sich zusätzlich informieren ist von Vorteil

Auch dann wenn man die eigene Steuerklärung mithilfe moderner Software oder gar eines Steuerberaters anfertigt, macht es sich bezahlt, sich selbst auf dem Laufenden zu halten, was Einsparmöglichkeiten betrifft. Gerade Selbstständigen steht eine Vielzahl an Wegen offen, Steuern zu sparen und so ihr Portemonnaie zu entlasten. Damit dies klappt, ist es nicht zuletzt wichtig, zentrale Belege wie Quittungen mitzunehmen und aufzubewahren. Diese Aufgabe lässt sich nicht an die Steuersoftware delegieren. Dies gilt genauso für die Überlegung, ob ein Arbeitszimmer zu Hause Sinn hat oder doch eher ein eigenes Büro.

Bildquellen:

Abbildung : © Fotownetrza (CCO-Lizenz) / pixabay.com