Wearables – Ist Technik zum Anziehen die Zukunft?

Technik zum Anziehen – nein, diese findet man nicht nur in Science-Fiction-Filmen, auch in vielen Bereichen des täglichen Lebens haben Wearables mittlerweile einen festen Platz gefunden. Als Wearables, der Name legt es schon nahe, bezeichnet man technische Geräte, die man am oder in unmittelbarer Nähe zum Körper trägt. Die Funktionen dieser digitalen Begleiter und Bekleider sind vielfältig, einige funktionieren vor allem mit, andere auch ohne Smartphone. Neben dem Spaß an dieser neuen Technik können Wearables auch als Motivationsquelle oder der Vernetzung mit Gleichgesinnten dienen. Die gewonnenen Daten sollen zu einem gesteigerten Gesundheitsbewusstsein oder der Prävention von Krankheiten beitragen. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten, denn Wearables sind nicht unumstritten.

Wo kommen Wearables zum Einsatz?

Zu den mittlerweile bekanntesten Wearables zählen inzwischen wohl Fitnessarmbänder und Smartwatches. An vielen Handgelenken haben diese schon ihren Platz gefunden und zeichnen dort die Anzahl der täglich zurückgelegten Kilometer, den Kalorienverbrauch, die Herzfrequenz oder die Schrittzahl auf. Smartwatches haben darüber hinaus noch weitere Funktionen: Mit ihnen kann man auch telefonieren, Nachrichten verschicken oder ins Internet gehen und außerdem verschiedene Apps nutzen. Ebenfalls im Aufschwung befinden sich aktuell die Datenbrillen, die eine sogenannte „Virtuelle Realität“ erzeugen. Diese können beispielsweise in Kombination mit Computerspielen eingesetzt werden und den Nutzer in Sekundenschnelle in eine ganz andere Welt entführen.

Kleidung mit Mehrwert

Außerdem existiert mittlerweile auch smarte Kleidung – also Mode, die mit intelligenten Funktionen ausgestattet ist. So gibt es beispielsweise Jacken oder Oberteile, die über Solarzellen das Smartphone aufladen können – bei ausgedehnten Spaziergängen in der Sonne ist eine lange Akkulaufzeit somit garantiert. Spezielle Fasern in der Unterwäsche können zudem die Herzfrequenz des Trägers messen und bei Unregelmäßigkeiten oder medizinischen Notfällen ein Alarmsignal abgeben. Intelligente Bikinis verfügen über Sensoren zur Messung der UV-Einstrahlung – ein schmerzhafter und gesundheitsschädlicher Sonnenbrand soll so vermieden werden. Außerdem wird die Entwicklung von Kleidung aus Fasern, die die Temperatur regulieren können, diskutiert. Schwitzen oder Frösteln sollen so der Vergangenheit angehören.

Kritikpunkte an Wearables

Die oben genannten Wearables stellen lediglich einen kleinen Ausschnitt der mittlerweile oder (vermutlich) in Kürze erhältlichen Technologien dar – der Markt mit smarten Technologien ist immer in Bewegung und es ist daher fast unmöglich, die Flut an neuen Entwicklungen zu überprüfen. Eines haben jedoch so gut wie alle Wearables gemein: Das Thema Datenschutz bei Wearables kommt so gut wie immer auf den Tisch. Schließlich kann der Nutzer meist nicht erkennen, wer alles Einblick in die persönlichen Daten erhalten kann, ob, wo und wie lange diese gespeichert werden und was mit ihnen geschieht. Gerade im Gesundheitsbereich wird zum Beispiel kritisiert, dass die erhobenen Daten an Krankenkassen gesendet werden könnten und die Tarife für gesundheitsbewusste Menschen dann günstiger werden können. Menschen, die die eigenen Daten nicht preisgeben wollen oder schlichtweg kein Interesse an Fitnesstrackern und Co. haben, würden dann benachteiligt. Wearables könnten somit zu einem zunehmend gläsernen Bürger führen und die Darstellung von genauen Bewegungsprofilen, dem persönlichen Lebensalltag und eigenen Interessen ermöglichen. Ob man dazu bereit ist, muss wohl jeder selbst entscheiden.

Sind Wearables die Zukunft?

Das Thema Digitalisierung ist momentan in aller Munde und somit wird der Markt mit Wearables in den nächsten Jahren mit Sicherheit weiter wachsen. Damit die gesellschaftliche Akzeptanz der neuen Technologien steigt, sollten Themen wie Datenschutz und Privatsphäre-Einstellungen dabei mehr in den Fokus gerückt werden. Und auch wenn Wearables mit Sicherheit viele nützliche und mitunter auch wirklich hilfreiche Funktionen besitzen: Hin und wieder dürfte es sich auch lohnen, einfach mal auf das eigene Körper- und Bauchgefühl zu vertrauen.