Technik

Zahl der Hackerangriffe nimmt zu

Phishing-Mails, Fake-Domains, Viren, Trojaner und Co. – seit Beginn der Coronakrise haben sich Hackerangriffe massiv verstärkt. Bei nahezu allen Angriffsarten konnten Experten einen hohen Zuwachs beobachten. Das allgemeine Klima der Angst und die große Anzahl an Personen die im Homeoffice arbeiten, stellen optimale Bedingungen für Hacker und andere Cyberkriminelle dar. Doch welche Bedrohungen gibt es und wie kann man sich vor ihnen schützen?

Welche Bedrohungen gibt es?

Wovor es sich genau zu schützen gilt, ist sogenannte Malware. Hinter diesem Begriff stecken viele verschiedenen Arten von Schadsoftware, die ein System auf unterschiedliche weise infizieren und schädigen können. Zu den bekanntesten zählen folgende:

  • Viren
    Irrtümlicherweise werden sämtliche Arten von Malware werden von Laien in der Regel als Computervirus bezeichnet. Ein echter Computervirus ist allerdings ein Programm, welches in der Lage ist, eigentlich harmlose Dateien oder Verknüpfungen so zu verändern, dass diese beim Ausführen vom Programmcode des Virus befallen werden. Ist dies erst einmal passiert, kann der Virus auch andere Dateien und schließlich das ganze System befallen. Solange ein Nutzer nicht auf die veränderte Datei klickt, bleibt der Virus inaktiv. Virenscans können Computerviren zuverlässig identifizieren und unschädlich machen.
  • Würmer
    Ein Computerwurm muss nicht erst aktiviert werden, um seine Wirkung zu entfalten. Ein Wurm gelangt über Sicherheitslücken im System oder durch externe Datenträger wie USB-Sticks auf einen Computer oder ein anderes Endgerät. Auch Smartphones und Tablets können von Würmern infiziert werden, etwa wenn man einen unbekannten E-Mail-Anhang öffnet.
  • Spyware
    Mittels sogenannter Spyware spionieren Cyberkriminelle die Aktivitäten von PC Nutzern aus. Eine solche Software kann entweder eigenständig, oder wie auch Würmer und Viren auf ein System gelangen. Durch Spyware kann etwa auf die Kamera eines Geräts zugegriffen werden oder sensible Informationen wie Passwörter ausgelesen werden.
  • Trojaner
    Ein Trojaner kann sowohl ein Virus, ein Wurm oder auch andere Schadsoftware sein, es gibt eine ganze Reihe von unterschiedlichen Trojanern, mit jeweils unterschiedlichen Funktionen. Verschlüsselungstrojaner können beispielsweise auf Dateien zugreifen und diese Sperren. Lockscreen-Tojaner frieren den Bildschirm ein und ermöglichen keine Bedienung mehr. In vielen Fällen erpressen Cyberkriminelle ihre Opfer dann und verlangen Geld für die Entsperrung und Wiederfreigabe.
  • Keylogger
    Mit dieser Schadsoftware können Hacker sämtliche Tastatureingaben aufzeichnen, was drastische Folgen für die Betroffenen haben kann. Neben sensiblen Daten wie etwa Kreditkartennummern oder Passwörtern können sie so auch Einblicke in E-Mail-Korrespondenz oder andere Aktivitäten erhalten.

Wie kann man sich schützen?

Es gibt kein Patentrezept, wie man sich zuverlässig vor Schadsoftware und Hackerangriffen schützt. Wichtig ist es aber einige Regeln zu befolgen, die das Risiko so gering wie möglich machen. Folgende Maßnahmen sollte man dabei berücksichtigen:

  •  Verwendete Software, auch der Webbrowser sollte stets auf dem neusten Stand gehalten werden und regelmäßig aktualisiert werden. Durch Updates beseitigen die Entwickler Sicherheitslücken, die Hacker für ihre kriminellen Aktivitäten nutzen können.
  •  Ohne einen guten Virenschutz sollte kein System laufen. Ein solcher Schutz muss keineswegs teuer sein, mit Bitdefender steht Nutzern etwa ein Antivirus gratis für Windows zur Verfügung. Ein solcher Virenschutz ist in der Lage, alle relevanten Bedrohungen zuverlässig zu erkennen und den Nutzer auf zweifelhafte Dateien und Anwendungen aufmerksam zu machen.
  •  E-Mail-Anhänge von unbekannten oder zweifelhaften Absendern sollten niemals geöffnet werden, das Risiko, dass sich dahinter Trojaner oder Viren verstecken ist einfach zu groß.
  •  Viele Browser lassen es in den Standardeinstellungen zu, dass sich unbekannte Toolbars verstecken. Diese sollten in jedem Fall gelöscht werden, sofern man sie nicht kennt und auch nutzt. Toolbars sind ideale Einfallstore für Spyware.
  • Es ist besonders wichtig, überall dort wo es notwendig ist, sichere Passwörter zu verwenden. Diese sollten mindestens 12 Zeichen lang sein und neben Klein- und Großbuchstaben auch Ziffern und Sonderzeichen enthalten, um einen bestmöglichen Schutz zu bieten. Auch der Router sollte mit einem sicheren Passwort geschützt werden.
  • Sofern der Computer nicht mehr verwendet wird, ist es am besten ihn abzuschalten und nicht im Stand-by-Modus zu lassen.

Man kann davon ausgehen, dass die Gefahren, die durch Hacker, Cyberkriminelle und Schadsoftware ausgeht in Zukunft noch zunehmen wird. Insbesondere das Internet der Dinge wird zahlreiche neue Einfallstore für Kriminelle eröffnen. Die Frage nach der Sicherheit der eigenen Privatsphäre und sensiblen Daten wird also auch weiterhin relevant bleiben. Neben der technischen Absicherung ist es auch immer vonnöten, das eigene Verhalten im Umgang mit dem Internet und Endgeräten zu überprüfen und so wenig über sich preiszugeben wie möglich.